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Statia

Holländische Straßennamen
Holländische Straßennamen

Auf Statia fühlen wir uns in ein sehr warmes, etwas zerrupftes Holland versetzt. Die Hauptstadt Oranjestadt liegt oben am Berg und ist ein charmanter, liebenswerter Ort. In das Städtchen hinauf führt ein steiler Pfad "the Old Slave path"...

 

 Sonst gibt es nur einen klitzekleinen, schwarzen Strand, eine Tauchschule mit Minihotel und die Strandbar "The Boardwalk Cafe", die ein Österreicher - Werner, vor vielen Jahren eröffnet hat. Das erzählt uns Cherry, die uns überaus freundlich bedient. Eben weil Statia keinen Megaflughafen und kein Cruise Ship Terminal hat, gibt es hier äußerst sanften Tourismus. Es sind wenige Segler hier weil der Ankerplatz exponiert und rollig ist. Die Einheimischen begegnen uns sehr freundlich und verwickeln uns an jeder Ecke in einen kleinen Plausch, fragen nach "Woher" und "Wohin". Sobald wir erwähnen, dass wir aus Österreich sind, folgt der Ausruf, "Oh, like Werner!" Jetzt wird's aber bald Zeit, dass wir Werner treffen!

Blick von der alten Festung auf den offenen Ankerplatz
Blick von der alten Festung auf den offenen Ankerplatz

Statia ist ein kleines Eiland, war aber einmal ziemlich bedeutend. Im Gegensatz zu ihren französischen, englischen und spanischen Nachbarinnen, handelten die Bewohner von Statia mit allen Nationen und so entwickelte sich die Insel im 18. Jahrhundert zu einer florierenden Freihandelszone. Bis zu 300 Schiffe ankerten vor dieser winzigen Insel, die auch damals keinen geeigneten Hafen hatte! Statia erfreute sich regen Bevölkerungszuzuges - vor allem jüdische Menschen aus den Niederlanden zog es auf die Insel. Am Höhepunkt lebten cirka 10.000 Menschen aus aller Herren Länder und aller Konfessionen hier. Die Warenhäuser und -lager waren bis unter die Dächer gefüllt. Es herrschte Wohlstand und Einklang unter den verschieden Konfessionen.

 

Alles ging gut bis Statia als allererste Nation, die Unabhängikeit der USA anerkannte und Waffen an den neuen Staat lieferte. Das missfiel den Engländern und sie setzen dem florierenden Holländischen Stützpunkt ein Ende. Unter dem Kommando Admirals Rodney (eigentlich ein Pirat von Majestäts Gnaden), fielen die Briten 1781 auf der Insel ein, plünderten und brandschatzten bis alles hin war. Nach ewigem Hin und Her in den Folgejahren, erlangten die Holländer doch wieder Kontrolle über ihre Insel. Sie ist heute ein Stück Niederlande im Karibischen Meer. Die Beamten der Coast Guard, Polizei, Customs&Immigration tragen die selben Uniformen wie in den Niederlanden und es gilt der Euro. 

Rathaus und Regierungsgebäude
Rathaus und Regierungsgebäude

Eines Nachmittags borden uns die Beamten der Carribean Dutch Coastguard und kontrollieren unsere Papiere und Sicherheitsausrüstung. Sehr freundlich, aber auch sehr bestimmt. 

Ankerplatz Statia
Ankerplatz Statia

Während wir vor unserem Besuch dieser charmanten Insel nicht viel über sie wussten, kennt in den Niederlanden sicher jedes Kind die Insel Statia, denn hier befindet sich der höchste Berg der Niederlande! Der Vulkan Mount Mazinga mit stolzen 601 Metern. Da wollen wir natürlich hinauf! Ein steiler, vom Regenwald ziemlich überwucherter Pfad bringt uns an den Kraterrand. Weiter kommen wir nicht - der Pfad ist einfach zu steil und komplett zugewachsen. Wir hatten keine Machete dabei...

Am Krater des Mount Mazinga
Am Krater des Mount Mazinga
Mount Mazinga
Mount Mazinga

Zurück  im Hafen, genießen wir einen Sundowner "bei Werner", den wir wieder nicht zu Gesicht bekommen. "You just missed him", sagt Cherry und bringt uns zum Trost zwei eiskalte Carib.

 

Sundowner vom Boardwalk Cafe aus gesehen - Werner war nicht da..
Sundowner vom Boardwalk Cafe aus gesehen - Werner war nicht da..

Stay tuned!