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Husavik - Infinity Pools und Chillis

Was war das für ein weit entfernt klingender Hafen als wir im Winter im jetzt fernen Brunn am Gebirge, unsere Route "rund Island" planten - Husavik! Und jetzt laufen wir hier ein! Husavik ist ein sehr hübsches kleines Fischerdorf mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten für Touristen und Yachten sind im Hafen sehr willkommen. Der Hafenmeister nimmt uns die Leinen ab und wir liegen mitten im Whale-Watch-Trubel. Husavik ist DAS Whale Watching Zentrums Island, hier liegt eine große Flotte von 

Whale Watching-Schiffen. Die Boote fahren jeden Morgen vollbeladen mit Passagieren raus. Eine Tour dauert cirka drei Stunden. Fast alle Boote sind alten Waltrawlern nachgeahmt oder wirklich historische Boote, wie die wunderschöne OPAL, gebaut 1951. 

Die OPAL und ihr Schwesterschiff ANDVARI sind beide mit Elektromotoren aufgerüstet und werben mit dem Slogan "silent carbo neutral sailing" und "eco friendly". Es gibt aber auch die RIBs, die mit Mördergeschwindigkeit und Höllenlärm durch die Gegend düsen und auf denen die Passagiere in ihren Sitzen festgeschnallt sind.

 

Im Ort Fish&Chips-Läden, Hot-Dog-Standln, Supermarkt und jede Menge Souvenir-Shops, die wir natürlich auch gerne besuchen.

 

Von unserem "Wintergarten" aus schauen wir dem bunten Treiben zu. Tagsüber ist der Hafen voller Leben und Bewegung, am Abend ist Husavik wie ausgestorben. Vielleicht liegt das aber auch am Wetter, es stürmt und regnet in einer Tour.  Wir sind wieder einmal eingeregnet und eingeweht für die nächsten Tage.

Einen ganzen Nachmittag lang "batzen" wir in den "Geosea Hot Pools Husavik", die direkt an den Rand hoher Klippen gebaut sind und aus deren Infinity Pools wir eine Wahnsinnsaussicht haben. Zudem eine wahre Wohltat, wenn es regnet und stürmt. Nach den üblichen Waschungen geht es aus der Dusche direkt und bei diesem Wetter bevorzugt im Sprint, hinaus in die 40°C warmen Pools. Dann hockt man selig grinsend im wohlig warmen Wasser und schaut hinaus in die Bucht von Husavik, hinüber auf die schneebedeckten Berge - wenn sie nicht gerade im Nebel verschwinden. Hin und wieder muss ich ganz untertauchen, weil der Kopf den Sturm doch abbekommt und die Ohren ziemich kalt werden. Der starke Wind reißt Wasser von den Rändern des Infinity Pools und der darunter liegende Wasserfall sprüht Fontänen herauf, die eigentlich hinunter ins Meer fallen sollten. Ein für alle Sinne sehr beeindruckendes Badeerlebnis!

Wir bleiben so lange, bis wir ordentlich durchgegart und -gewärmt sind.

Im örtlichen Beisl "Husavik Öl" mit eigener Brauerei, genehmigen wir uns auf dem Heimweg noch ein Bier, um danach todmüde in die Kojen zu fallen.

Endlich gibt es hier die "Chillis" zu kaufen, mit denen angeblich innerhalb von 10 Minuten ein kapitaler Kabeljau am Haken hängt, sobald man die Fischleine samt Haken und eben diesen "Chillis" an der Zehnmeterlinie über Bord hängen hat. 

Im Hafen gibt es einen Großhändler, der normalerweise große Fischtrawler mit Ausrüstung versorgt und keine Detailverkäufe macht, aber Robert schaut so sehnsüchtig, dass ihm der arme Mann hinter der Theke fünf Stück aus der 100er-Packung rauszählt und en Detail verkauft - was ihn sichtlich vor ein rechnungstechnisches Problem stellt. Während wir warten, dass die Rechnung fertig wird, fragen wir uns, wie Kabeljau und "Chilli" zusammengekommen sind und wer wann herausgefunden hat, dass Kabeljaus auf "Chillis" stehen. Jedenfalls sind die Dinger samt neuem Filetiermesser  jetzt an Bord und werden bei nächster Gelegenheit ausprobiert. Wir werden über etwaige Fangquoten berichten!... oder auch nicht....

Unser Isländisch wird nicht besser und wir kämpfen immer noch, uns die für unsere Ohren meist doch etwas komplizierten Ortsnamen zu merken. Im Supermarkt ist daher wieder einmal "Petta reddast" angesagt: 

Vieles ist nur auf Isländisch angeschrieben und wir stehen mit Reiseführer und Handy zwischen den Regalen um die richtigen Produkte zu finden. Auch die Scannerkassen "können" nur Isländisch oder in der ellenlangen Warteschlange anstehen.....na, wird schon schiefgehen. Es klappt, alle Tasten richtig gedrückt bzw. erraten! Sobald meine Bankomatkarte zum Bezahlen drinnen steckt, kann das Ding auf einmal sogar Deutsch.

Islands Hot Dogs sind weltberühmt. Wir sind zwar nicht die großen Würstel-im-Weckerl-Fans, aber diese hier müssen wir natürlich testen.

Also, auf alle Fälle genießbar und vor allem unschlagbar günstig im Vergleich mit anderen kulinarischen Angeboten. Ich denke, wir werden die noch öfter genießen!